Teilnehmerstimmen

ueberuns

 

Andreas berichtet über seine 4 tägigeVisionssuche in Stiersbach, von Donnerstag, den 23.06.2011,14.00 Uhr (Fronleichnam 9 bis zum Montag den 27.06.2011, 14.00 Uhr.

 

Rainer und Maria, meine Visionslehrer, haben mich überaus freundlich bei sich aufgenommen. Ihre Nähe tat mir gut. In den sechs Monaten zuvor habe ich mich mit Unterstützung der Beiden auf die Visionssuche vorbereitet. Die Vorbereitung bestand aus 6 jeweils 1 x monatlich mit mir und den Anderen Suchenden, und, so vermute ich ebenfalls an der Entwicklung ihrer spirituellen Seite Interessierten, indianischen Schwitzhütten (nach Lakota-ritual) statt. Hinzu kam die tägliche Meditation, (ist mir sehr schwer gefallen) und zahllose Gespräche und Mails mit Rainer und Maria.

 

Wieso Visionssuche?

 

Gemeinhin sollte man meinen, dass es einem leitenden Inhaber eines wirtschaftlich gut dastehenden Dienstleistungsunternehmens an Nichts fehlen kann!

Ich begebe mich auf die Visionssuche zur Vervollständigung meines bisher (unbewusst) auf rationalen Einstellungen und dem Verstand beruhenden Ausrichtung meines bisherigen Lebens! Wo geht ES hin? Ist die Öffnung hin zu einer spirituellen Welt möglicherweise der Beginn einer für mich bis dahin unerschlossenen Welt?

Passt meine Firma dazu?

 

Do. 23.6.11, 14.00 Uhr

 

Die Visionssuche beginnt mit einem Ritual. Rainer und Maria, begleitet von Jona (Marias Sohn) führen mich in einen aus mehreren Holzscheiten auf einer Wiese errichteten Kreis. Maria entzündet mit Rainers und Jonas Hilfe etwas Salbei in einem Behältnis an. Ich stehe in der Mitte des Kreises. Maria geht langsam um mich herum, wedelt den Salbei mit einer geheiligten Feder zur Reinigung zu mir, spricht Gebete und Wünsche. Nachdem Maria 4 mal um mich herum ging, gibt sie mir einen Schubs. Ich gehe aus dem Kreis, nehme meine Sachen und mache mich auf den Weg zu meinem zuvor bestimmten Platz. Dort werde ich 4 Tage und Nächte ohne Essen, jedoch mit ausreichend Wasser bleiben. So zumindest ist es so geplant. Ich bin für diese Zeit von der übrigen sozialen Welt ausgeschlossen.

Mein Platz ist ein heiliger Ort in einem schattigen Waldstück. Laubbäume umgeben mich. Das Blätterdach lässt nicht viel Licht und Wärme zu mir durch. Die Vorstellung 4Tage und Nächte ohne Nahrung hier allein zu verbringen, lässt ein gewisses Unwohlsein in mir aufkommen.

Aber genau darum geht es ja bei der Visionssuche in der Natur. Ohne Ablenkung von Außen, ohne ständige Beschäftigung, sich auf sich selbst zu konzentrieren und mit sich und seinen Gedanken ins Reine zu kommen. Ich versuche mir einzureden, dass vier Tage und Nächte allein für mich eigentlich kein Problem darstellen, da ich ja seit 2002 allein lebe .Wobei ich gar nicht so genau weiß warum dies so ist. Muss wohl etwas mit mir zu tun haben.

Vielleicht ist das die Aufgabe: „ Ich muss lernen mit mir selbst klar zu kommen, und mich lieben wie ich bin. “

 

1. Tag : Fr. 24.6.11

 

Die Nacht war furchtbar. Meine Gedanken kreisten ständig. Firma , Eltern, gescheiterte Ehe.

Was könnte ich essen? Leichter Hunger macht sich breit, stelle mir Gerichte vor wie sie meine Mutter bis zu Ihrem Tod, im Sommer 2003, immer zubereitet hat. Semmelknödel mit Sauerkraut und Schweinebraten, zum Nachtisch Schokoladenpudding. Drehe mich von rechts nach links, dann wieder auf den Rücken. Das viele Wasser treibt, Aufstehen wird durch den ständig klemmenden Reißverschluß meines Schlafsackes behindert. Zentimeterweise lässt er sich öffnen. Die Thermarestmatte auf der ich liege verliert ständig die Luft. Naja, ich habe sie 1997 gekauft, die 10 jährige Garantiezeit ist längst überschritten.

So ist das in der marteriellen Welt, alles ist kurzlebig und auf Profit ausgerichtet. Also 3 mal Nachts den klemmenden Reißverschluß überwinden, raus aus dem Schlafsack und die Matte aufblasen. Nach einer solchen Nacht, kann man sich Morgens nicht wirklich gut fühlen. Der Morgen kommt, ich bin Schlapp auf den Beinen, Kaffee wäre gut. Eine Tasse Wasser tut es auch.

Der Ausblick auf den friedlichen Wald, das fröhliche Gezwitscher der Vögel sind auch eine Entschädigung.

 

Ich bete um Erkenntnis und Vergebung.

Es ist kalt, ich lege mich wieder hin. Die Stunden fühlen sich an wie Tage. Die Augenblicke scheinen zu gefrieren. Ich versuche meine Gedanken an Essbares zu unterdrücken. Abends wird es kühl. Um nicht unnötig Kalorien zu verbrauchen, lege ich mich gegen 18:00 Uhr hin. Mir fällt ein, dass ich unbedingt vier Mitarbeiterinnen zu einer Fortbildung anmelden muss.

Ich versuche in mich zu gehen und zur Ruhe zu kommen.

 

2. Tag : Sa. 25.6.11

 

Die Nacht verlief wie die vorherige. Diesmal kaum noch ein leichtes Schwindelgefühl beim Aufstehen hinzu, welches sich jedoch nach einigen Schluck Wasser legte. Was Schlimmer war , Volksmusik, bis 3 Uhr morgens, irgendwo in der Nähe.

Fühle mich wie gerädert. Denke zum ersten Mal an Aufgeben. Frühstücken , Kaffeetrinken, Essen.

Bringe dann doch den dritten Stein an den vereinbarten Punkt. Das bedeutet, es geht mir gut. Will durchhalten!

 

 

 

 

3.Tag : Sonntag , 26.6.11

 

Ab 14:00 Uhr beginnt der 4. Tag. Gott sei Dank. Der Gedanke an etwas Essbares ist kaum noch zu verdrängen. Lenke mich und meine Gedanken mit Schnitzarbeiten ab. Hoffentlich bekomme ich diese Nacht etwas Schlaf. –Ich spüre jedoch dass etwas mit mir geschieht.

Die Umgebung aus Bäumen, Gestrüpp, dem wehenden Wind den vielen Insekten, Vögeln, ein Eichhörnchen und eine kleine Maus hat etwas Beruhigendes, Ewiges. Der Baumstamm auf dem ich sitze, gehört einfach dahin. Irgendwie fühle ich mich dort auf seltsame Weise geborgen. Es scheint als hätte all dies eine eigene Magie. Ich fühle mich irgendwie gestärkt, ohne dass ich mir dies im Augenblick in irgendeiner Weise erklären könnte. Ich fühle mich als Teil des Ganzen.

An diesem letzten Abend scheint das Sonnenlicht wunderbar durch das Blätterdach. Die sich bewegenden Blätter zeichnen ebensolche Schatten auf den Waldboden.

Es ist so friedlich, auch in mir!

 

 

 

 

4. Tag : Mo. 27.6.11

 

Bin ziemlich erschöpft, aber auch ein wenig Stolz, es geschafft zu haben. Aber da ist auch noch etwas anderes, etwas schwer zu Beschreibendes, jedoch sehr schönes Gefühl. Am ehesten würde ich es mit einer tief empfundenen Verbundenheit zu dem gesamten Universum beschreiben. Ich bin nicht nur Teil des Universums sondern ich bin in gewisser Weise auch sein Werkzeug.

 

 

14:00 Uhr: Die Trommel, geschlagen von Rainer und Maria erwarten mich freudig an dem vereinbarten Treffpunkt, dem Holzkreis zurück. Ich bin zurück in der Gemeinschaft.

 

 

Ende des Berichtes

 

Heike, Schwitzhüttenbericht

 

“Ich war zum vierten Mal in der Schwitzhütte bei Maria und ich

freue mich jedes Mal wieder darauf. Das macht mich so friedlich

und danach bin ich immer noch wochenlang energiegeladen.”

Heike, 44, Kaiserslautern

 

Uschi Bericht über die Schwitzhütte

 

“Bevor ich zu Maria in die Schwitzhütte ging, befand ich mich in einer, für mich unlösbaren,

persönlichen Situation. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und fühlte mich völlig hilflos.

Nach der Hütte empfand ich tiefen Frieden, aber auch eine immense Entschlusskraft.

Ich hatte mich entschlossen, die Dinge in die Hand zu nehmen und zu lösen.

Ich traf einige wichtige Entscheidungen, die nicht gleich mit Freude von meinem Umfeld

aufgenommen wurden. So nahm ich u.a. meinen Sohn aus seiner Schule und schulte ihn woanders ein.

Heute, ein Jahr später kann ich nur sagen, dass alles, was ich tat, letztlich ein Segen für die ganze Familie war.

Ich bin auch schon ein zweites Mal bei Maria in der Hütte gewesen.”

Uschi, 55, Fichtenberg